Nachdem der für den Herbst 2016 geplante Stadtgang leider abgesagt werden musste, haben wir uns in einem zweiten Anlauf Ende April an der Ecke Hartwicusstraße/ Papenhuder Straße mit einem Stadtteilkenner zum Rundgang durch diesen besonderen Hamburger Stadtteil getroffen. So wohnt man nicht in Uhlenhorst, man wohnt auf der Uhlenhorst. Dies resultiert aus einer ehemaligen Insellage des Stadtteils, als dieser noch als Papenhude bekannt war.

Dieses schöne Fleckchen Hamburg, zwischen Alsterufer, Kuhmühlenteich, Langem Zug und Winterhuder Weg gelegen, grenzt im Norden an Winterhude, im Nord-Osten an Barmbek-Süd, im Süd-Osten an Eilbek und an Hohenfelde im Süden.

Die Herkunft des Namens Uhlenhorst ist nicht eindeutig geklärt. Möglich ist eine Herleitung von Eulenhorst (Nest) oder ein Ableitung von „Hurst“ (Gestrüpp), da sich der Stadtteil Uhlenhurst auf dem Gelände einer sumpfigen Aue entwickelte. Deswegen konnte Baugrund auch erst nach 1842 gewonnen werden, als der Spiegel der Alster um einen Meter gesenkt wurde. Die ersten Gebäude, die man errichtete, waren Landhäuser wohlhabender Hamburger.

Mit der Kanalisierung der Eilbek Ende der 1860er-Jahre kam weitere großflächige Bebauung hinzu, die allerdings die Bomben des Zweiten Weltkriegs nicht überlebte. Anstelle der damaligen repräsentativen Etagenhäuser entstanden in den 1950er-Jahren des vorigen Jahrhunderts einfachere Zeilenbauten aus Backstein. Großbürgerliche Exklusivität erlangte das Viertel nicht zuletzt durch den Erlass der „Uhlenhorster Bedingungen“, wonach sich zumindest im westlichen Gebiet des Stadtteils keine Industrie und kein Gewerbe ansiedeln durften.

Heute sind viele Altbauten abgerissen oder aufwändig saniert worden und es sind überwiegend sehr teure Eigentumswohnungen entstanden. Am Ufer des Kuhmühlenteiches steht die St. Gertrud Kirche, die nicht nur eine besondere Bedeutung für Hamburg hat, weil in ihr Helmut Schmidt getauft und konfirmiert wurde. Ganz in ihrer Nähe befindet sich der geographische Mittelpunkt der Hansestadt.

Auffallend sticht am Ufer der Alster die Imam Ali Moschee zwischen den meist weißen Häuserfassaden heraus. Himmelblaue Kacheln zieren die Außenwände des Gotteshauses. Ein kleines Stück südlich der Blauen Moschee befindet man sich an einer der exklusivsten Wohnlagen Hamburgs. Rund um den Feenteich gruppieren sich prächtige Villen, darunter das Gästehaus des Hamburger Senats.

Wie bei unserem letzten Rundgang durch St. Georg mussten wir auch diesmal den Schirm aufspannen, da es kleinere Hagel- und Regenschauer gab. Nach einer gemütlichen Kaffeepause direkt am Alsterufer ging es aber bei strahlendem Sonnenschein zurück nach Over und Bullenhausen.